Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH), als eine Form der pulmonalen Hypertonie (PH), ist eine seltene, schwere und progressive Erkrankung. Unbehandelt kann sie zu Herzversagen und zum Tod führen.1
Sowohl die Lungenstauung bei postkapillarer PH als auch pulmonale Gefäßerkrankungen/Verschlüsse bei präkapillarer PH führen zu erhöhten Mortalitätsraten und einer Rechtsherzinsuffizienz.2
Patient:innen > 65 Jahre haben ein um 10% höheres Risiko eine PH zu entwickeln.3
Weltweit betrifft die pulmonale Hypertonie (PH) 1% der Weltbevölkerung2 - das entspricht in etwa 80 Millionen Personen.
Die klinische Klassifizierung von PH erfolgt in 5 Gruppen. Diese unterscheiden sich in Prävalenz und therapeutischer Herangehensweise teils deutlich.2
Eine Form der PH ist die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH).
Dabei handelt es sich um eine seltene Form von Lungenhochdruck, für die spezifische Medikamente verfügbar sind.2
IpcPH: isoliert postkapilläre PH; CpcPH: kombiniert post- und präkapilläre PH; CTEPH: chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie
* Behandlung der Herzinsuffizienz gemäß den ESC-Leitlinien für die Diagnose und Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz.4 Behandlung der linksseitigen Herzklappenerkrankung gemäß den 2021 ESC/EACTS-Leitlinien für die Behandlung von Herzklappenerkrankungen.5
"Ich bin seit 6 Jahren im Bereich pulmonale arterielle Hypertonie tätig, um Patient:innen durch eine frühzeitigere Diagnose und raschere und bessere therapeutische Versorgung das Leben mit PAH zu erleichtern. Rezente Erfolge sind beispielsweise die erste Kombinationstablette oder erweiterte therapeutische Optionen für Kinder mit PAH. Mit einem tollen Team und dank einer hervorragenden Zusammenarbeit mit dem medizinischen Fachbereich, können wir viel erreichen. Arbeiten wir weiterhin gemeinsam an einer besseren Versorgung für Groß und Klein!"
Dr. Christian Schlapper, MBA
Commercial Manager Pulmonary Hypertension, J&J Innovative Medicine Austria
Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine seltene und schwere Erkrankung, die im Lauf der Zeit fortschreitet.6 Sie wird durch eine Verengung der Pulmonalarterien ausgelöst.7 Eine PAH kann ohne erkennbare Ursache auftreten oder mit einer oder mehreren Grunderkrankungen zusammenhängen.2 Durch die erhöhten Druckverhältnisse im kleinen Kreislauf haben PAH-Patienten oft auch Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz.8
Die PAH ist eine seltene, progressive Krankheit.3,6 Unbehandelt ist die Prognose der PAH schlecht.3 Die PAH verläuft unterschiedlich und wie schnell sie fortschreitet, hängt sowohl vom PAH-Typ als auch mehreren weiteren Faktoren ab, unter anderem der zugrunde liegenden Ätiologie der Grunderkrankung, dem Alter, assoziierten Erkrankungen und Begleiterkrankungen der Patient:innen.2,10 Auch wenn die Krankheit derzeit noch nicht heilbar ist, können moderne PAH-Therapien die Symptome der Patienten deutlich verbessern und die klinische Progression verlangsamen.11
PAH: pulmonal arterielle Hypertonie
Verschiedene Register haben im Lauf der Jahre Baseline-Merkmale und Outcome-Daten zu mehr als 10.000 PAH-Patient:innen gemeldet und damit wichtige Erkenntnisse über die Epidemiologie der PAH geliefert sowie die Entwicklung von prognostischen Indikatoren für die Erkrankung ermöglicht.9
Während das mittlere Alter der IPAH-Patient:innen des 1981 geschaffenen ersten Registers der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) bei 36 Jahren lag, wird die PAH mittlerweile häufiger bei älteren Patient:innen diagnostiziert (Personen im Alter von >65 Jahren, die häufig kardiovaskuläre Komorbiditäten aufweisen).2
Generell weisen die Registerdaten eine höhere Inzidenz der PAH bei Frauen aus. Im Durchschnitt geben die Register 70-80% weibliche PAH-Betroffene an. In den US-Registern scheint sich der Anteil der weiblichen gegenüber den männlichen Patienten im Lauf der Zeit erhöht zu haben. Im NIH-Register sind 63% der IPAH-Betroffenen weiblich, im jüngeren REVEAL-Register sind es 80%.12,13
SSc-Patient:innen weisen ein hohes Risiko auf, an einer PAH zu erkranken,14 die schwer und tödlich verlaufen kann und für mehr als 50% der Todesfälle bei diesen Patient:innen verantwortlich ist.15
Auch Patient:innen mit PoPH-PAH wurden als Kohorte mit einem höheren Risiko im Vergleich zur IPAH identifiziert.16
IPAH: Idiopathische PAH; SSc: Systemische Sklerose; PoPH: Portale Hypertonie
Die Zunahme des pulmonalen Gefäßwiderstands (PVR) hängt mit verschiedenen Mechanismen zusammen, weshalb die PAH als komplexe, multifaktorielle Erkrankung anerkannt ist, an der zahlreiche biochemische Signalkaskaden und verschiedene Zelltypen beteiligt sind.1 Man nimmt an, dass es in der Frühphase der Pathogenese zu einer Fehlfunktion des Endothels kommt, die zu einer Proliferation von Endothel- und glatten Muskelzellen führt, auf die wiederum strukturelle Veränderungen oder eine Umformung des pulmonalen Gefäßbetts folgten.1,11 Es kommt zu einem Anstieg des Pulmonalarteriendrucks (Erhöhung der Nachlast), der zunächst noch kompensiert werden kann. Ein Fortschreiten der Erkrankung führt zur rechtsventrikulären Insuffizienz und schließlich zum Tod.1,8
PAH: pulmonal arterielle Hypertonie; SMC: smooth muscle cells (dt. glatte Muskelzellen)
Es sind alle Schichten der Gefäßwand betroffen und verschiedene Zelltypen beteiligt:1,11
Diese Endotheldysfunktion stört die Produktion von vasoaktiven Mediatoren wie Stickstoffmonoxid und Prostaglandin signifikant und führt gleichzeitig zu einer Überexpression von Vasokonstriktoren wie Endothelin-1 (ET-1), sodass es letztlich zu einem Anstieg des PVR kommt.1
PAH: pulmonal arterielle Hypertonie
Zu den hervorstechenden pathologischen Merkmalen der PAH gehören:18
Ea: arterielle Elastizität; Ees: endsystolische Elastizität; PAH: pulmonal arterielle Hypertonie; RV: rechter Ventrikel
Die PAH betrifft die kleinen Gefäße des Lungenkreislaufs. Ihre typischen Symptome werden durch Veränderungen im pulmonalen Gefäßsystem hervorgerufen. Die Symptome, etwa Dyspnoe, sind häufig unspezifisch und können ebenso mit verschiedenen Grunderkrankungen zusammenhängen.19
Die Symptome können von einem Husten, mitunter mit Hämoptyse, begleitet werden. Bei manchen Patient:innen kommt es sogar zu Heiserkeit und bei fortschreitender PAH zu Zyanose und Ödemen. Die fortgesetzte Belastung des Herzens kann u.a. zu peripheren Ödemen und Aszites führen.2 Zu oft werden die Patient:innen erst dann bei Ärzt:innen vorstellig, wenn sie ihre Alltagsaktivitäten nicht mehr bewältigen können. Zu diesem Zeitpunkt kann die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten sein.
Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann bei PAH-Patient:innen über Leben und Tod entscheiden.20
Deshalb: Zögern Sie nicht – verschaffen Sie sich Klarheit. Prüfen Sie. Überweisen Sie. Bevor es zu spät ist.
In klinischen Leitlinien ist die diagnostische Vorgehensweise festgelegt, damit Patient:innen mit PAH-Verdacht so schnell wie möglich überwiesen und behandelt werden können.
Moderne Therapien können die Symptome der Patient:innen deutlich verbessern und die klinische Progression verlangsamen.
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